Tag 44: 12.12: Merida chill

Heute ist mir richtig langweilig in Merida. Wenn ich nicht laufe, fühle ich mich extrem gelangweilt. Mexico war Einsamkeit und Jakobsweg ist Langeweile. Ich gehe zu dem Hotel wo die ganze Reise angefangen hat. Es ist ein krasses Gefühl wieder hier zu sein. Vor 1,5 Monaten war ich in dieser Stadt und bin hier losgelaufen. Ich verabschiede mich von der Stadt und vom Jakobsweg. Um 20.30 gehe ich zum Friseur und lasse mir das erste Mal ein Buzz-Cut schneiden. 6 Minuten bevor der Bus losfährt nach Santiago, blockiert die Toilettentüre der Raststätte. Ich, komplett in Panik, weiß nicht, was ich machen soll. Drücken, ziehen, schlagen, pressen bringt alles nichts. In meinem Kopf sehe ich schon wie ich den Bus verpasse und mein Gepäck draußen geklaut wird. Ich kanalisiere wieder meine Gedanken und konzentriere mich. Paar Minuten später, als ich nachdenke was ich mache, schwingt die Türe einfach so wieder auf, als wenn der eine Person dagegen gedrückt hätte. Doch draußen steht niemand. Erleichtert und komplett verwirrt steige ich in den Bus. Bei der ersten Rast merke ich, dass ich Durchfall bekomme. Ich gehe auf die Toilette, doch finde kein Klopapier. Ich kann es nicht mehr halten und benutze einen Stadtplan, den ich in meiner Bauchtasche finde, als Toilettenpapier (Ich hoffe nur nicht, dass ich noch Durchfall im Bus habe). Wir fahren weiter in Richtung Santiago. Mit Ohropax schlafe ich komplett abgestumpft ein. Nach 4h wache ich wieder auf. Ich höre eine stumpfe, leise Stimme durch die Ohropax: „Buswechsel… nach Santiago… Jetzt…“. Ich schrecke auf, packe meine Sachen im Halbschlaf und wechsle den Bus (Es fühlt sich nicht gut an im Halbschlaf schnell seine Wertsachen zusammen zu suchen). Die Hälfte der Leute haben mit mir den Bus gewechselt. Die andere Hälfte, fährt weiter. Im anderen Bus sitze ich verschlafen und genervt. Ich denke mir: Was wäre, wenn ich weitergeschlafen hätte – Was wäre wenn, ich kein Spanisch könnte. Dann wäre ich jetzt in irgendeiner Stadt ohne Plan – ohne Handy.

Fakten: –

Learnings: Die ruhigen sind die schnellsten und effektivsten + Wenn man alleine ohne Handy reist, ist es von extremen Vorteil die Landessprache sprechen zu können (Geht aber auch ohne)

Herausforderung: Die Toilettentüre aufbekommen – Klopapierersatz finden – Im Halbschlaf den Bus zu wechseln

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