Tag 33: 01.12: Etappe 26
Carlo | Veröffentlicht am |
A Gudina – Laza
Krass, es ist einfach schon Dezember. Seit über 1 Monat bin ich auf dem Camino. Ich beschließe die nächsten 4 Etappen in 3 zu verkürzen, da mein koreanischer Freund das so macht und ich bei ihm bleiben möchte. Also laufe heute 35km satt 25km. Da es heute nicht regnet soll, nutze ich die Gunst der Stunde(des Tages 🙂 ). Der Sonnenaufgang heute ist phänomenal. So einen wunderschönen Sonnenaufgang habe ich noch nie gesehen. Den schönsten Sonnenuntergang habe ich mit Basti in Puerto/Matze-unte gesehen. Ich merke voll, dass ich jetzt eine neue Achtsamkeitsstufe erreicht habe. Aber erst als ich das Verlangen danach losgelassen habe (Durch das zurücksenden meiner Bücher). Nach paar weiteren Kilometern sehe ich ein Kreuz das aufgestellt wurde, für alle verstorbenen Pilger. Ich bleibe stehen und mache eine Schweigeminute. Ich finde es so krass dieses Kreuz da zu sehen. So viel Pilger sind genau wie ich mit Euphorie auf den Jakobsweg losgezogen und nie mehr zurückgekommen. Ich laufe weiter. In meinem Reiseführer steht, dass jetzt durch einen dichten Wald laufen sollte. Ich sehe alles nur keinen dichten Wald. Ich kriege einen halben Nervenzusammenbruch, denn sich hier in den Bergen zu verlaufen, wo nichts und niemand ist, ist so mit das Schlimmste. Ich laufe einfach weiter und irgendwann nach 30 Minuten treffe ich wieder auf ein Dorf, dass so in dem Reiseführer steht. Ich atme durch und finde die Herberge kurze Zeit später. Das war mit einer der schlimmsten Gefühle und Szenarien in meinem Kopf.
Fakten: 35km (in ca. 7,5h Laufzeit!) – 418m hoch – 926m runter
Learnings: Manchmal darf man Dinge loslassen / lockerlassen, damit sie wiederkommen
Herausforderung: Der halbe Nervenzusammenbruch + 35km laufen
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