Tag 88 – Tag 96

01.04.2024 - 09.04.2024

Tag 88: 01.04: Essen verteilen

Heute kam Lili auf eine großartige Idee. In Santa Marta gibt es (so wie in jeder Stadt) Obdachlose. Diese betteln hier aber nicht nach Geld, sondern liegen einfach auf dem Boden und schlafen. Bei unserem Lieblingsmittagessenladen (1,90€ pro Portion) haben wir 6 Portionen gekauft und diese verteilt. Die Aufgabenverteilung war folgende: Lili hat sie gekauft und ich habe den Obdachlosen das Essen gegeben. Einen Obdachlosen wollte ich das Essen in die Hand geben. Dieser war aber so verpeilt, dass er nicht nach den Essen gegriffen hat, sondern meinen ganzen Arm angefasst hat. Das war nasty.

Learning: Obdachlose betteln dort, wo sie wissen, dass Menschen Geld haben und dieses „bereit“ sind zu geben (bsp. Deutschland | Medellin, wegen den vielen Ausländern) + Vor dem Wort „sondern“ steht immer ein Komma

Tag 89: 02.04: Langeweile

Heute war mir wieder richtig langweilig. Oft denkt man ja: Der ist in Kolumbien: Gutes Wetter – Strand – Aktivitäten – Leckeres Essen. Ist auch schön hier, aber oftmals ist es auch richtig langweilig. 

Learning: Wie auf dem Jakobsweg: Annehmen + Weitermachen

Tag 90: 03.04: Boxen

Heute waren Abel und ich boxen. Das Gym war mit Abstand das roughste Gym, in dem wir beide waren. Nicht Mal die Gyms in denen wir in Mexico waren, waren so rough. Das Training war ganz komisch. Jeder hat das gemacht, was er wollte. Sowie man ist dann gekommen und gegangen, wann man wollte. Wir haben nicht Mal bezahlt dafür. Der Sandsack war außerdem nicht mit Sand gefüllt, sondern mit Boden. Ich habe an den Bodensack meine Finger aufgeschlagen, weil ich nicht richtig bandagiert habe.

Learning: Besser bandagieren + an so einem harten „Sandsack“ nicht 100% gehen

Tag 91: 04.04: Strand

Heute war mein letzter Tag am Strand. Ich bin nochmal mit Valentina und Franco (meine Hostel Voluteeringfreunde) gegangen. Es hat heute auch das erste Mal geregnet – das erste Mal in 5 Wochen Santa Marta und das 3. Mal in 3 Monaten Kolumbien. 

Learning: Wenn man achtsam ist, dann ist etwas zum „letzten“ Mal machen fast bedeutungslos.

Tag 92: 05.04: Familyreunion

Heute sind Lili, Abel und ich in das Hotel von Tia (Tante) Zeta gezogen. Dort haben die Mitarbeiter uns übertrieben gut behandelt (Es war auch ein sehr schickes Hotel). Das ist so ein schönes und angenehmes Gefühl: gut / nett behandelt zu werden. Nachmittags haben wir noch eine letzte Familyreunion gemacht. Davor haben wir noch eine Nachbarin besucht, bei welcher wir damals als Kinder sehr oft waren und gespielt haben. Ihr Haus ist übertrieben fett. Meine Tante hat mir erzählt, dass ihr Mann damals einer der größeren Drogenbarone war. Er wurde einfach in diesen Haus erschossen. 

Learning: Ich möchte Menschen überall (auf der Straße – beim Bäcker – …) gut / nett behandeln. Menschlichkeit und Wärme sind so etwas Schönes.

Tag 93: 06.04: Bogota

Heute bin ich per Nachtbus nach Bogota gefahren (19h). Dort werde ich die letzten 2 Tage bei einer Freundin wohnen bevor es wieder zurückgeht nach Deutschland. Bogota war direkt wieder bewölkt und frischer. Es erinnert mich stark an Deutschland von dem Klima. Bei der Taxifahrt ist mir wieder aufgefallen wie gefährlich Bogota ist. Ich habe viele halbnackte Prostituierte gesehen. Ein Typ der ohne Hose und Unterhose rumläuft und viele Obdachlose und das Mitten am Tag in der Innenstadt. Ich habe hier auch Menschen gesehen, die so dreist sind, dass sie zu deinem Auto kommen, während du an einer roten Ampel steht und dich / das Auto mit einem Stab bedrohen. Wenn du ihn kein Geld gibt, dann schlag sie dir die Scheiben oder Seitenspiegel ab.

Learning: Kolumbien super cheap: 30 Minuten Taxifahrt = 2,5€ 

Tag 94: 07.04: Gassi gehen

Heute waren wir mit Cusco Gassi gehen: Camilas Hund. Das war für mich das erste Mal so richtig mit einem Hund Gassi gehen. Wow ist das anstrengend einen Hund zu besitzen. Man sagt ja immer: Hunde sind wie Babys. Aber dass sie wirklich wie Babys sind, hätte ich nie gedacht. Man muss oft Gassi gehen – zum Arzt gehen – kann sie nicht alleine lassen – muss sie raus bringen fürs Klo. Vor allem zu Hause sind sie so aktiv. Mich hat Cusco schon gut genervt. Mit Hunden auf lok Gassi gehen finde ich super. Aber 24/7 auf einen Hund aufpassen | einen Hund besitzen fände ich (jetzt) nicht toll.

Learning: Von meinem Opa: „Trata cada mujer como fue to mama“ – „Behandle jede Frau, wie als wäre es deine Mutter“ + Eine gerade Haltung (Ich wette du hast dich gerade beim lesen deine Haltung verbessert)

Tag 95: 08.04: Chillen

Heute wollte ich mit Cusco morgens rausgehen, da er übelst auf Klo musste. Ich wollte mir noch kurz einen Pulli anziehen, aber Cusco konnte es nicht mehr halten. Er hat also Mitten ins Wohnzimmer gepisst (Das fande ich witzig). Mittags sind wir in ein Einkaufszentrum gefahren, um einen Laptop anzuschauen und Geld abzuheben. Mit Cusco im Taxi war es wieder anstrengend. Er hat so den Zappelphilipp gespielt und der Taxifahrer hatte gar kein Bock mehr. Camila war vorne und ich war hinten mit Cusco. Ich musste ihn ruhig halten. Dabei hat er mir noch oft „gebissen“ und „abgeleckt“. Meine Hände haben so gestunken danach

Learning: Ich liebe es, wenn Menschen mitdenken

Tag 96: 09.04: Home

Heute geht es endlich zurück nach Deutschland. Ich vermisse mein Zimmer und die Ordnung | Sauberkeit | Sicherheit | Pünktlichkeit am meisten in Deutschland (Sorry Family & Friends). Ich bin ja die letzten 3 Monate nur mit Handgepäck gereist, wodurch ich (leicht gestresst) 1h50min vorher zum Flughafen gegangen bin. Kurz Sicherheitskontrolle gemacht 20 Minuten später und schon war ich am Gate (Handgepäck und Self Check-In beste Leben). Der Flug nach Barcelona (10h) war super angenehm. In Barcelona, bin ich dann per Ryanair nach Karlsruhe Baden Baden geflogen. Der Ryanair Flughafen in Barcelona-Girona und in Karlsruhe finde ich großartig. Super klein, schnelle Sicherheitskontrolle und wenig Gates. Außerdem finde ich das System von Ryanair großartig. Der 1,5h Flug hat 30€ gekostet. Das Flugzeug war nur mit den wichtigsten Dingen ausgestattet. Als wir am Gate standen haben wir draußen gesehen, dass kurz die Passagiere ausgestiegen sind, das Flugzeug kurz gereinigt wurde und wir dann einsteigen konnten. In Karlsruhe gelandet, dann das Gleiche. Wir sind angekommen und die nächsten Passagiere haben schon gewartet. Ich habe auch beobachtet, dass nachdem unsere Gepäckstücke entladen wurden, schon die nächsten beladen wurden. Super effizient! Dieses Effiziente | Billige | Automatisierte liebe ich einfach. Das ging alles ruck zuck! In Stuttgart angekommen habe ich dann erstmal alleine (Ohne Reden) meinen Lieblingsdöner gegessen. #MMC#Selflove#OhneReden 

Learning: Ich liebe minimalistische | effiziente | automatisierte Dinge

Fazit

3 Monate war ich jetzt in Kolumbien. Jetzt will ich aber auch nicht nochmal eine große Reise demnächst antreten. Den Jakobsweg bin ich ja im November / Dezember gelaufen und dann war ich 13 Tage in Deutschland. Dann ging es direkt auf diese Reise. Jetzt möchte ich wieder eine Routine und meinen „langweiligen“ Alltag in Deutschland haben. Ich habe richtig Lust auf meinen „langweiligen“ Alltag, denn ich weiß, dass ich Glück und Zufriedenheit in den kleinen Dingen finde. Dafür muss ich nicht um die ganze Welt reisen und jeden Tag neue Dinge erleben. Glück, Zufriedenheit, Selbstliebe heißt für mich bewusst zu sein. Bewusst zu sein: Was ich denke | Was ich sage | Was ich tue | Was ich esse | Wie ich meine Mitmenschen behandle | Vorallem über die kleinen Dinge in meinem Alltag. 

Die Mexico Backpack-Reise war viel mehr feiern, mich verlieben und Extase. Diese Reise war viel ruhiger und langsamer. Ich bin auch auf der Reise ganz anders und viel mehr gewachsen. In Deutschland werde ich erstmal David und Matze in Dessau und Berlin besuchen und dann werde ich ein paar Monate arbeiten bis ich nach Barcelona ziehe.

Mein Key-Learning: Man wird zu dem was man denkt und man kann diese Gedanken beeinflussen.

3 Kommentare

  • Es ist schön zu hören, dass du gut in Stuttgart angekommen bist. Auch wenn du gerade mal eine Woche weg bist, muss ich sagen, dass ich dich hier schon sehr vermisse!
    Freut mich, dass du während der Reise so viel Lernen und Mitnehmen konntest.
    Wir sehen uns dann in ein paar Wochen wieder 😉

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  • Danke dir Carlo, dass du uns wieder „mitgenommen“ hast! Krass, was du alles gesehen und erlebt hast und wie reflektiert du bist 😀 Gute Zeit hier back in good old Germany und behalte dir deine Zufriedenheit und Offenheit / Freundlichkeit anderen gegenüber …. GLG Gabi

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